DIE PÄDAGOGISCHEN KONTEXTE
Gemeinsame systemische Ansätze/Kriterien in pädagogischen Kontexten
Methoden und Aktivitäten
Kontext |
Theaterpädagogik
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Methode 1 |
Inklusives Theater
Vorgestellt von Antonella Talamonti, Alberto Grilli Wir bringen Menschen unterschiedlicher Kulturen und verschiedener Altersgruppen zusammen mit dem Ziel, im Rahmen theaterpädagogischer Arbeit einen gemeinsamen Aktionsraum zu finden. Theater und Musik können Raum geben für Erfahrungsaustausch, Emotionen und Ausdrucksweisen, denen eine konkrete Form gegeben wird. Die Individualität kann sich in einem kollektiven Raum ausdrücken. Durch die Theaterarbeit ermutigen wir Bürgerinnen und Bürger, MigrantInnen zu respektieren. Wir unterrichten Module, die es erlauben, mit der kulturellen Welt einer transverbalen Sprache (Tonalität, Mimik, Gestik, Paralinguistik, räumliche Sprache) in Kontakt zu kommen. Das kann dazu beitragen, die Haltung von „Fremden“ zu verstehen. Wir machen Straßentheater („Actions“), dass die Ergebnisse der Methode umfasst, die in Workshops erarbeitet wurden. Auf diese Weise begegnen die Zuschauer und Zuhörer unserer transverbalen Sprache und sehen dann die Themen mit anderen Augen.
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Aktivitäten |
Körperarbeit: Hintergrundmusik, großer Kreis, die Teilnehmenden sitzen auf dem Boden. Ein TN geht in die Mitte des Kreises, setzt sich, ein anderer TN setzt sich ihm/ihr gegenüber, sie schauen sich in die Augen. Partner 1 beginnt sich, zu bewegen und Partner 2 imitiert diese Bewegungen (er spiegelt die Bewegungen), stets den Blickkontakt haltend. Verschiedene Körperteile bewegen sich im Sitzen. Die Seminarleitung gibt das Zeichen für den Rollentausch. Ziel der Aktivität ist es, eine deutliche Wahrnehmung der Präsenz des Anderen/der Anderen im Sinne einer tiefen Erfahrung der „anderen Haltung“ zu zeigen.
Körper und Stimme: Partnerarbeit: es finden sich Partner, die verschiedene Sprachen sprechen und sich verbal nicht verstehen. Die Aktivität ist so strukturiert wie die Aktivität „Spiegeln“, jedoch mit dem Fokus auf der Nachahmung des Gesichtsausdrucks.
Zunächst bildet Partner 1 Laute und einzelne Wörter seiner eigenen Sprache. Partner 1 bildet diese Laute in unterschiedlichen Modalitäten. Partner 2 macht diese Laute und Wörter nach. In einem zweiten Schritt bildet Partner 1 einfache, kurze Sätze und hebt sie durch Körpersprache hervor, die Partner 2 imitiert. Dann Rollentausch.
Arbeit mit der inneren Mobilität in der Aktivität Führen und Geführt werden.
Körperarbeit: Eine Person beginnt, den Partner zu führen und dann die ganze Gruppe. (mit Hintergrundmusik). Die Gruppe steht hinter dem Führenden. Der Führende führt einfache Bewegungssequenzen aus, die die Gruppe nachahmt. Diese Aktion kann im Stand oder in der Bewegung ausgeführt werden. Variation: Zwei oder mehrere Führende mit ihren Gruppen bewegen sich durch den Raum.
Körper und Stimme: Blinde Person wird durch den Raum geführt. Die Partner sprechen verschiedene Sprachen. Partner 1 führt Partner 2 durch den Raum, ohne ihn zu berühren. Sie stehen nahe zusammen. Partner 1 singt ein Lied oder flüstert einen Reim, ein Gedicht in seiner Sprache in das Ohr von Partner 2. Partner B folgt mit geschlossenen Augen. Der, die Führende achtet dabei auf die anderen Paare, die durch den Raum gehen. Dann Rollentausch.
Aufwärmaktivitäten Stellung im Raum, Übungen mit den Füßen, gerade Haltung der Wirbelsäule (sich Wirbel für Wirbel aufrichten und dann locker fallen lassen, dabei ruhiges Ein – und Ausatmen, Fokus auf die Körpermitte als Stütze des ganzen Körpers richten) Horizontale, vertikale Räume vor, hinter und neben dem Körper erkunden.
Körper- und Stimme – Aufwärmen Die Seminarleitung führt einfache vokale Elemente ihrer Sprache ein, begleitet von Körperausdrucksformen, die die Gruppe (in Kreisform) imitiert. Beispiel: Die Teilnehmenden wiederholen Wörter wie ja, nein, vielleicht mit unterschiedlichen Haltungen. Die Teilnehmenden präsentieren ihre eigene Form der Vorstellung mit dem Wort „Hallo“.
Vom Wort zum Lied Die gleiche Vorgehensweise wie vorher. Die Seminarleitung führt Wörter aus einer Liedstrophe ein. Nach und nach werden die Wörter auf Plakate geschrieben, die an den Wänden hängen. Dann führt die Seminarleitung die Melodie ein, indem sie die Melodie mit ihrer Körpersprache begleitet. Sie beginnt mit einer Zeile der Strophe und bringt dann Lyrik und Melodie zusammen. Das Lied sollte inhaltlich der Lebenswelt der Teilnehmenden entsprechen. Nach und nach entsteht das Lied. Die Seminarleitung schlägt verschiedenen Modalitäten vor: traurig, glücklich, zart, verärgert, nostalgisch, etc. Das so erlernte Lied wird später Teil der Theateraktion.
Der Handlungsrahmen/die Struktur einer Szene Es wird mit Eindrücken, inneren Bildern, Visionen und Poesie gearbeitet. Die Struktur umfasst Elemente wie z.B. Kreise, Reihen, Großgruppen, Atmung, kleine Dialoge, Lieder und Poesie. Durch diese Formate und in diesen Formaten entwickeln sich interpersonelle Beziehungen im Gruppenkörper und unter Wirkung der Gruppenresonanz. Es entwickelt sich ein Gefühl der Zugehörigkeit und damit eröffnen sich Räume für Achtsamkeit, Selbstwertgefühl und Lösungen.
Vorgehensweise: Die Seminarleitung führt einfache, konkrete Handlungen ein: Sitzen, Stehen, Blickkontakt aufnehmen, zeigen, jemandem folgen, sich begrüßen. Alle Handlungen werden kollektiv ausgeführt und basieren auf Nachahmung und Vervielfältigung. Zugleich haben die Teilnehmenden den Freiraum, gemäß ihrer eigenen rhythmischen und sensorialen Wahrnehmung mit der Gruppe und mit diesen Handlungen zu improvisieren.
2. Schritt: die Seminarleitung schlägt vor, einfache Objekte (z.B. Schuhe, Stühle, etc.) in die Aktion zu integrieren. Nach und nach werden die mit Liedern, Körpersprache und Raumverhalten erarbeiteten Handlungen miteinander verknüpft. Auf diese Weise bildet sich eine emotionale und physische Gruppenreise im Raum ab.
Die Handlungen werden dann in verschiedenen Raumformationen (Linien, Kreise, Gruppen) wiederholt und in eine kohärente Sequenz zusammengefasst, um eine dem Thema entsprechende Dramaturgie zu entwickeln, eine Geschichte, die Teilnehmenden und Zuschauenden nicht explizit, sondern eher implizit betrachten.
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Ziele der Methoden |
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Zielgruppe |
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Literatur |
giving voice progetto europeo 2014 • playlist la tempesta - 2018 • youtube senza confini - Faenza (I) 2017-18 • youtube azione per la gratitudine, Bergamo 2015 • youtube la scena degli stranier di Giulia Bongi l'accoglienza dei richiedenti asilo di Giulia Pelone diario giving voice di Cecilia Melendrez Fassbender giving voice: un’esperienza di alfabetizzazione e di inclusione sociale attraverso il teatro, di Giulia Silvia Russo
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Kontext |
Theaterpädagogik
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Methode 2 |
Storytelling Vorgestellt von Elisa Schellhorn de Sá Storytelling hat eine lange Tradtion. Seit Menschengedenken erzählen sich die Menschen Geschichten mit den unterschiedlichsten Zielen. Storytelling ist gleichsam eine „transverbale Sprache“ , das bedeutet, dass das sprachliche Erzählen von Körperausdruck (Mimik, Gestik, Stimme ), von Symbolik und von Verhalten im Raum begleitet wird. Diese Methode aktiviert verschiedenen Hirnareale gleichzeitig, die den Lernprozess fördern. Storytelling unterstützt im Lernprozess die Kreativität und erhöht die Aufmerksamkeit und Konzentration auf spielerische Weise. Des weiteren fördert diese Methode einen intensiven, wechselseitigen emotionalen Dialog zwischen dem Erzählenden und dem Zuhörenden, der im Laufe des Prozesses zum Erzähler wechseln kann. Die Zuhörenden assoziiert seine persönlichen Erlebnisse und Erfahrungen mit der Geschichte, mit dem Thema. Beide tauchen auf der persönlichen Erfahrungen in eine emotionale Welt. ( Siehe Joachim Bauer: Warum ich fühle, was du fühlst.) Dabei spielen die Spiegelneuronen eine wichtige Rolle.
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Aktivitäten |
Vor dem Hintergrund entspannter Musik schließen die Teilnehmende (TN) die Augen. Die Seminarleitung fordert die TN auf, sich vorzustellen, was die Hände erzählen würden, wenn sie eine Stimme hätten. Die Seminarleitung kann einen Rahmen vorgeben oder die Übung komplett offen lassen. Je nach Gruppengröße werden die Dialoge präsentiert, entweder im Plenum oder in kleinen Gruppen. Die Gruppen geben eine Zusammenfassung der vorgestellten Dialoge und/oder entscheiden sich für einen Dialog, den sie gemeinsam im Plenum vorstellen wollen.
Je nach Gruppengröße erzählt die Seminarleitung den Anfang einer oder mehreren Geschichten. Die Teilnehmenden führen die Geschichte individuell oder in kleinen Gruppen fort. Die Teilnehmenden oder die Gruppe erzählen die Geschichte.
Die Seminarleitung bringt verschiedene Gegenstände mit und legt sie in die Mitte des Raums. In Begleitung entspannter Musik suchen sich die Teilnehmende einen Gegenstand aus und stellen sich eine kurze Geschichte vor, die sie anschließend in pantomimisch in Szene setzen. Je nach Gruppengröße stellen die TN die kurze Geschichte im Plenum oder in kleineren Gruppen dar.
Nach der Szene versuchen die Teilnehmenden, die vorgestellte Geschichte zu interpretieren. Zum Schluss lösen die Darstellenden die Geschichte auf. In einem zweiten Durchgang wählen die Teilnehmenden einen neuen Gegenstand aus. Dieses Mal stellen sich 2 oder 3 TN gleichzeitig in die Szene ohne sich abzusprechen und inszenieren gemeinsam die Geschichte. Am Ende der Szene erzählen die Darstellenden ihre Version der kurzen Geschichte im Plenum.
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Ziele der Methoden |
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Zielgruppe |
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Implementierung in verschiedene Kontexte
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Die Methode des Storytelling kann in folgenden Kontexten eingesetzt werden: Pädagogik, Therapie, Kino, soziale Medien, in der Kommunikation allgemein, Marketing. Weitere Kontexte: Beruf und Familie
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Literatur |
Frenzel, Karolina/Müller, Michael/Sottong, Hermann: Storytelling- Das Praxishandbuch. München/Wien 2006 Boal, Augusto: Jogos para atores e nao atores. Edicoes Sesc Cosacnaify 2015
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Kontext |
Theaterpädagogik
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Methode 3 |
Stegreifspiel Vorgestellt von Frank M. Weber Auseinandersetzung mit theaterpädagogischen Methoden in der Arbeit mit Menschen mit Fluchterfahrung, mit dem Ziel, sich spielerisch der Sprache zu nähern, einen Ort der Begegnungen zu schaffen und ihnen im Hier und Jetzt zu begegnen.
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Ziele der Methoden |
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Zielgruppe
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Fremdsprachenlernende und Lernende in anderen Kontexten |
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Literatur |
Batz, M./ Schroth, H: Theater zwischen Tür und Angel. Boal, Augusto: Theater der Unterdrückten; Frankfurt/M. Johnstone, K: Theater Spiele; Berlin Stevens, J.O.: Die Kunst der Wahrnehmung. München Ebert, G./ Penka, R.: Schauspielen. Berlin 1981 Merkel, Johannes: Spielen, Erzählen, Phantasieren. Die Sprache der inneren Welt.München 2000 Frenzel, Karolina/Müller, Michael/ Sottong, Hermann: Storytelling – Das Praxishandbuch. München/Wien 2006 Merkel, Johannes: Spielen, Erzählen, Phantasieren. Die Sprache der inneren Welt. München 2000
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Kontext |
Fremdsprachenpädagogik
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Methode 4 |
Didaktik-Mathetik-Methodik Grammatikmanufaktur Vorgestellt von Josef Gibala Voice Movement Icons (VMIs) sind das wissenschaftlich getestete Werkzeug, um die Speicherung und den Abruf von Vokabeln sowie die morphologischen und syntaktischen Strukturen zu erleichtern, zu beschleunigen und gegen das Vergessen resistent zu machen. VMIs werden als Metacodes synchron zu fremdsprachlichen Codes gelernt. Die visuelle Sprache Lehrperson zu sein heißt, SpezialistIn im Erklären zu sein. Im (Sprach)Unterricht wird das üblicherweise auf drei Ebenen durchgeführt: Dem (Vor)Machen, mittels der Gestik und unterstützend für alle Wortformen mittels der visuellen Sprache. Für Lehrpersonen setzt das die Kenntnis von Phonemen, Graphemen und Visemen voraus. „Wir sprechen überhaupt zu viel, wir sollten viel mehr zeichnen!“
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Methode 5 |
Die Psychodramaturgie Linguistique Vorgestellt von Aurora Floridia
(PDL) ist eine humanistisch-erlebnisorientierte Methode für Spracherwerb und -vermittlung. Sie wurde1977 vom Pädagogen und Phonetikexperten Dr. Bernard Dufeu und seiner Frau Marie Dufeu konzipiert und wird seither kontinuierlich weiterentwickelt. Die PDL verdankt ihren Namen dem Psychodrama nach Jakob Moreno und der Dramaturgie, den beiden Quellen, die Bernard und Marie Dufeu anfänglich inspirierten. Eine weitere wichtige Quelle der PDL ist die verbo-tonale Methode von Petar Guberina. Diese bietet SprachlehrerInnen konkrete und effektive Instrumente für die Arbeit mit der Aussprache und ihrer Korrektur und für die Förderung des Ausdrucksspektrums in der Fremdsprache. Sie ermöglicht außerdem einen nachhaltigen Zugang zu ihren prosodischen Elementen, ihrem Rhythmus und ihrer Melodie.
Aus dem Psychodrama von Moreno stammen u.a.: Einige PDL-Haupttechniken (Doppeln, Spiegel, Rollenwechsel), welche dem pädagogischen Kontext angepasst und in den Sprachkursen angewandt wurden.
Das Verständnis und die Konzeption des Lehrenden, der zum „Begleiter/Assistenten“ wird, die theoretischen Grundlagen, z.B. die Konzeption des Individuums, der Gruppe, der Begegnung und der schöpferischen Spontaneität. Aus der Dramaturgie resultieren u.a.: Der Einsatz von neutralen Masken für den direkten Zugang zur Mündlichkeit und zur gesprochenen Sprache, um die Konzentration, das Zuhören und die Wiedergabe zu fördern. Aktivierungsübungen, die auch in der Theaterpädagogik verankert sind und dramaturgische Prinzipien, die als wirkungsvoller Leitfaden für den Aufbau und die Durchführung von kommunikativen Aktivitäten dienen und sich als wertvolle Instrumente für die Textauswahl erweisen. Bei dieser Methode liegt am Anfang der Fokus auf der gesprochenen Sprache, um weiterhin Schritt für Schritt zur geschriebenen Sprache zu gelangen. Die Methode kann an die eigene Person (Lehrende als auch Teilnehmende) angepasst werden. Es ist eine kohärente Methode, die einem roten Faden folgt, dennoch bietet diese Methode viel Flexibilität in der Umsetzung. Der Ansatz ist teilnehmer- und gruppenorientiert. PDL motiviert die Teilnehmenden, sich von Beginn an auszudrücken und ermöglicht so Kommunikation durch Sprache und durch Bewegung.
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Aktivitäten |
PDL-Aufwärmübung - Der Gruppenspiegel: Die Trainerin bittet die im Kreis sitzenden oder stehenden TeilnehmerInnen ihre Sprache, Wörter, Laute sowie ihre Bewegungen unmittelbar nach ihr gemeinsam in Echo und Spiegel zu übernehmen. Dabei entwickelt sie eine sogenannte verbale Sequenz, um einen Gegenstand/ein Tier/ein Wesen, die die Gruppe im Spiegel und Echo übernimmt. Je nach Gruppe und Intention kann man als TrainerIn offen lassen, mit wem man spricht oder es genau definieren.
Die Zauberkarten: Jeder bekommt eine kleine Karte, die allerdings verzaubert ist, da man darauf ein Wort oder einen Satz lesen kann. Alle gehen durch den Raum und tauschen ihre Karten mit dem jeweiligen Wort/Satz aus, so gehen die Wörter von einem zum anderen. Man kann aber auch auf der Rückseite jeder Karte ein neues Wort lesen, das man auch wieder weitergeben kann, wenn man einer Person begegnet. Am Schluss kann die Gruppe in den Kreis kommen und alle Karten werden auf den Boden gelegt, jede/r sagt ein Wort, was noch präsent ist. Die Gruppe übernimmt im Spiegel und Echo.
Hauptübung mit der Maske – „Doppeln auf verbalem Impuls“: Hier auf Italienisch, unser Wort ist „amore“. Der Protagonist setzt sich vor die Gruppe. Die Trainerin setzt sich in die Dopplerposition, die anderen TN sitzen im Halbkreis vor dem Protagonisten, so dass sie ihn gut sehen können. Der Protagonist lässt ein Wort oder eine kurze Aussage kommen und kann dieses Wort dreimal mit intonatorischen Varianten anbieten. Die Trainerin übernimmt das Wort und baut darauf eine Sequenz auf (2x), der Protagonist übernimmt als Echo, was ihm passt. 2. Schritt: Die Sequenz wird mit der offenen Halbmaske von der Trainerin wieder aufgenommen, der Protagonist übernimmt erneut, was für ihn passend ist.
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Ziele der Methoden |
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Zielgruppe
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Fremdsprachenlernende |
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Literatur |
Macedonia, Manuela: Mit Händen und Füßen. in Spektrum Psychologie 2013 ( https://www.spektrum.de/pdf/32-39-gug-01-02-2013-pdf/1172146) Macedonia, Manuela: Fremdsprachen lernen und Gedächtnis. Linz 2004 Gibala, Josef: Die Gestik – kein blinder Fleck im neuen Lehr- und Lerninstrument (LLI) Lehrende und ihr Lehrverhalten. Wien, Bachelorarbeit, Pädagogische Hochschule 2016 Gibala, Josef: Grammatikmanufaktur, Grammatik mit Realität, Virtualität und visuelle Sprache. Wien, Seminararbeit 2017 Macedonia, Manuela/Höhl, Stefanie: Gehirn für Einsteiger. Linz 2012. Comenius, Johann Amos: Große Didaktik; Stuttgart 2007 Gibala, Josef: Die Gestik – kein blinder Fleck im neuen Lehr- und Lerninstrument (LLI)Lehrende und ihr Lehrverhalten; Wien, Bachelorarbeit, Pädagogische Hochschule 2016 Brugger, Elisabeth: Kompetenzen und Stolpersteine im Erwachsenen-Unterricht Resümee aus Unterrichtsbeobachtungen und Kursleiter/innen-Gesprächen. Die Österreichische Volkshochschule; Magazin für Erwachsenenbildung 65 (251) 2014 ( http://files.adulteducation.at/uploads/OVH_Magazin_251_01_2014.pdf ) Stadlbauer, Alfons: Flipcharts for Business; Professionelles Visualisieren für Besprechungen, Präsentationen und Moderation. Linz 2008 Sibbet, David: Homepage über visual/graphic facilitation.
Michalak, Magdalena/ Müller, Beatrice: Sprach- und Kulturlernen mit Sprach-Fach-Netzen: Arbeit an diskontinuierlichen Darstellungsformen. In Alexis Feldmeier Annett Eichstaedt (Hrsg.); Lernkulturen - Schriftsprache in DaZ - Grammatik - sprachliche Anforderungen in den Fächern. 41. Jahrestagung des Fachverbandes Deutsch als Fremd- und Zweitsprache an der Universität Münster, Band 94. Münster; Universitätsdrucke Göttingen 2014
Ko Hoang, Youn-Ju: Teaching visual literacy with computer animation in art education; Vermittlung von „Visual Literacy“ durch Computeranimation im Kunstunterricht; „Visual Literacy“ „visuelle Lesefähigkeit“ oder „visuelle Kompetenz“. Zugriff am 03.04.2018. Verfügbar unter ( http://webdoc.sub.gwdg.de/ebook/diss/2003/fu-berlin/2000/137/indexe.html) Niederhaus, Constanze: Zur Förderung des Verstehens logischer Bilder in mehrsprachigen Lernergruppen (Pisa, Lesefähigkeit, Risikogruppe). ( https://www.uni-due.de/imperia/md/content/prodaz/verstehen_logischer_bilder.pdf)
Siefkes, Martin: Semiotik in Deutschland: ein Überblick. Chemnitz. Zugriff am 03.04.2018. Universität. ( http://slideplayer.org/slide/4866984/) Ansatzpunkte für diese erlebnisorientierte Methode bildet der performative Ansatz der Kommunikation nach dem französischen Philosophen J.F. Lyotard und die sprachwissenschaftlichen Analysen nach Ludwig Wittgensteins Sprachspielbegriff, seine Theorie von Welt und Sprache, deren Form und Grenzen. Sehic, T.: Wor(l)ding – Methode und Talk Session: Gesprächskulturen. Akademiker Verlag 2016
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Kontext |
Fremdsprachenpädagogik
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Methode 6 |
Lieder im Fremdsprachenunterricht Vorgestellt von Irina Malakh Integration von Liedern beim Erlernen einer Fremdsprache, dabei steht nicht nur der Text des Liedes im Mittelpunkt, sondern ebenso das Wie der Umsetzung (z.B. Prosodie, d.h. rhythmische Gliederung der Spracheinheiten, Melodie), Phonetik und Phonologie (Artikulation und Lautbildung), Semantik & Lexikon (Bedeutung und Wortschatz), Syntax & Morphologie (Grammatik: Satzbildung und Wortbildung), Pragmatik sprachliches Handeln). Gelernt wird so mit allen Sinnen.
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Aktivitäten |
What I did for Love (aus dem Musical “A Chorus Line”) Styep` da styep`
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Ziele der Methoden
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Ziel ist es, zu inspirieren und Lernende mit Freude und Spaß an ein Thema (hier Sprache) heranzuführen. |
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Zielgruppe
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Sprachenlernende |
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Kontext |
Fremdsprachenpädagogik
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Methode 7 |
Das Stegreifspiel Vorgestellt von Jürgen Will und Elisa Schellhorn de Sà Die TN erinnern eine Geschichte aus ihrer eigenen Erlebniswelt mit Hilfe einer Phantasiereise/Trancereise, eines Traumes oder einer Situation, die in der Vergangenheit angesiedelt ist oder die in die Zukunft weist. Die TN erzählen die Geschichte im Plenum. Die TN erzählen ihre Geschichte in Kleingruppen (4-5 TN). Das Plenum oder die Kleingruppe entscheidet sich für eine Geschichte, die dann inszeniert wird.
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Aktivitäten
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Die Spielstruktur
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Ziele der Methoden |
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Zielgruppe |
Fremdsprachenlernende und Lernende in anderen Kontexten
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Implementierung in andere Kontexte |
Diese Methode, die von Moreno im therapeutischen Kontext entwickelt wurde, kann in anderen Kontexten, wie z.B. im Coaching (Teambildung, Konfliktmanagement) oder in der kollegialen Praxisberatung angewandt werden.
Phänomenologischer Hintergrund nach Maurice Merleau-Ponty
von Sinn und Sinnlichkeit (Geist und Körper).
sein durch den Leib“ kommunizieren und non-verbal dialogisieren.
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Literatur |
Merkel, Johannes: Spielen, Erzählen, Phantasieren. Die Sprache der inneren Welt. München 2000 Frenzel, Karolina/Müller, Michael/ Sottong, Hermann: Storytelling – Das Praxishandbuch. München/Wien 2006
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Kontext |
Musikpädagogik (Atem, Stimme und Körper als Klanginstrumente)
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Methode 8 |
Soundbridges – Wor(l)ding-Methode Vorgestellt von Tatjana Sehic Ansatzpunkte für diese erlebnisorientierte Methode bildet der performative Ansatz der Kommunikation nach dem französischem Philosophen J.F. Lyotard und die sprachwissenschaftlichen Analysen nach Ludwig Wittgensteins Sprachspielbegriff, seine Theorie von Welt und Sprache, deren Form und Grenzen. Der vorgestellte Ansatz lehnt sich an das Konzept des Forschungsgebiets „Linguistic Landscape“ (Sprachlandschaft) an und trägt in dieser Form zur Sichtbarkeit und Wahrnehmbarkeit (optische und akustische) von schriftlicher und akustischer Mehrsprachigkeit im öffentlichen Raum bei. Die Stimmungen, Regelungen und Reaktionen verändern sich bei Anwendung von diversen Sprachen, je nachdem wie bekannt oder fremd die Wörter klingen oder noch mehr geht es darum, wer spricht und wie. In diesem Zusammenhang kann die Wor(l)ding-Methode für die Sensibilisierung für Gesprächskulturen in diversen Kontexten und für die Kreation von Sprachenspielorten eingesetzt werden.
Der Name der Lerntechnik Wor(l)ding-Methode setzt sich aus der Kombination der englischen Worte world (deutsch: Welt) und word (deutsch: Wort) zusammen und bezeichnet die Bildung von Einheiten aus Worten und (Sprachen)-Welten. Es ist ein performancetheoretischer Ansatz basierend auf einem sprachwissenschaftlichen Hintergrund. Folgende Fragen stehen im Zentrum: „Wie kann ich mich in eine neue Sprache hineinfühlen? Welche Gefühle habe ich dabei? Was erzeugt diese neue Sprache bei mir? Wie kann ich eine neue Sprache für mich attraktiv machen?“ Es geht darum, eine Vertrauensbrücke zu schaffen durch das Klangbewusstsein.
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Aktivitäten |
In diesem Act wird mit der Aussprache vom gleichen Begriff in mehreren Sprachen gearbeitet. Beispielsweise: Kiša (deutsch: Regen). Dabei wird beim Aussprechen auf diverse imaginäre Vorstellungen der TeilnehmerInnen geachtet.
Ein Wort aus einer anderen Sprache wird in diverse Sprüche, Lieder, Gedichte oder Märchenerzählungen in deutscher Sprache integriert.
Die Mitteilung wird in der Form einer Feder übermittelt und empfangen. Dabei spielt die Distanz zwischen den Teilnehmern eine wichtige Rolle, die Bewegungsart beim „Senden“ sowie die Luftvolumen beim Pusten. Der Empfänger muss die Hände öffnen und auf die Federbewegung konzentriert sein, um diese zu empfangen. Nach einer Sequenz des Sendens bzw. des Empfangens werden die Rollen getauscht und die Übung wird mehrmals wiederholt.
TeilnehmerInnen arbeiten mit einem Begriff in diversen Sprachen. Das Aussprechen von Begriffen wird dabei zum Akt der Initiation vom Reflexionsprozess. Nach individueller Erfahrung mit der Aussprache vom jeweiligen Begriff in diversen Sprachen werden folgende Beobachtungen auf Papierkärtchen notiert und in Kleingruppen ausgetauscht: Assoziative Imaginationen zum Arbeitsbegriff, Gefühle in Relation zum Arbeitsbegriff, sonstige Beobachtungen.
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Ziele der Methoden |
Input, Einzel- und Kleingruppenarbeit, Übungen, performativer Ansatz der Wor(l)ding-Methode nach L. Wittgensteins Spielsprachen: Sprachenspiele (Inklusionsprinzip), lautmalerische Erlebnisse von Sprachen, Attraktivität von Sprachenwelten (linguistic soundscapes); integrativer Einsatz von Ideophonen – mehrsprachige Kreationen (Lieder/Sprüche).
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Zielgruppe |
Sprachenlernende |
Implementierung in verschiedene Kontexte |
Kommunikationstraining |
Literatur |
Sehic, T.: Wor(l)ding - Methode und Talk Session: Gesprächskulturen. Akademiker Verlag 2016.
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Kontext |
Musikpädagogik (Atem, Stimme und Körper als Klanginstrumente)
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Methode 9 |
Körpermusik und Klanglandschaften Vorgestellt von Alessio Surian
Die Teilnehmenden sind ermutigt, zu experimentieren und ihre eigenen Wege, Körperklänge zu erzeugen, zu finden und diese mit den anderen Teilnehmenden zu teilen. Methodisch wird dieses Ziel durch Improvisation, Kreissingen, Körperpercussion kombiniert mit traditionellen Gesängen und Liedern aus unterschiedlichen Ländern erreicht.
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Aktivitäten |
Klopfen auf die Brust Mit den Beinen auf den Boden stampfen Schenkelklopfen Auf die Wangen klopfen Händeklatschen in verschiedenen Variationen die Hände gegeneinander reiben, klopfen, versuchen, einen Klang zu erzeugen Fingerschnalzen Unterschiedliche Modalitäten/Varianten ausprobieren: pfeifen, flüstern, Bewegungen mit der Lippe, Laute mit offenem Mund erzeugen, die Zungen gegen den Gaumen schnalzen, Grunzlaute Ziel bei dieser Übung ist es, Körperklangformen zu erkunden und mit dem eigenen Körper zu experimentieren, ein Gefühl für die Klangwelt des eigenen Körpers zu bekommen und sich auf eine onomatopoetische zu begeben.
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Ziele der Methoden |
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Zielgruppe
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Sprachenlernende, Lernende und Lehrende aus verschiedenen Fachdisziplinen (Kommunikation, Musik, Tanz, Coaching, etc.)
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Literatur |
Fernando Barba & Barbatuques: http://barbatuques.com.br/en/ Tupac Mantilla & PercuAction: https://www.percuaction.com/ Spiridione Maresca / Alessio Surian, in Musicheria, May 2017: Murray Shafer & World Soundscape Project [see: The Tuning of the World (1977, republished as The Soundscape: Our Sonic Environment). A Sound Education: 100 Exercises in Listening and Soundmaking (1992)] Keith Terry & Crosspulse: http://www.crosspulse.com/
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Kontext |
Musikpädagogik (Atem, Stimme und Körper als Klanginstrumente)
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Methode 10 |
Atmung, Stimme und Körper Vorgestellt von Teatro due mondi In Einzel-, Partner – oder Gruppensetting werden Körper, Stimme und Atmung synchronisiert mit dem Ziel, ein Bewusstsein für den Körper, die Stimme und die Entstehung von Lauten zu bekommen. |
Aktivitäten |
Dreieck der unteren Körperhälfte Die Teilnehmenden richten ihre Aufmerksamkeit auf das Dreieck Beine und Becken. Achtmal begleitet der Klang „f“ die Ausatmung. Dabei achten die Teilnehmenden auf eine leichte Spannung gegen den Bauch, während die Beine einen sicheren Stand suchen. Varianten: Einen tiefen Laut ausatmen, begleitet mit einer Handbewegung. Achtmal wiederholen und den Rhythmus verändern. Den Konsonanten „m“ anschließen, „ffm“ mit den unterschiedlichsten Modularitäten. Dann bewusst den Fokus auf den Gesichtsausdruck legen, der sich bei dieser Übung bildet.
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Ziele der Methoden
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Zielgruppe
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Sprachenlernende, Lernende und Lehrende aus verschiedenen Fachdisziplinen (Kommunikation, Musik, Tanz, Coaching, etc.) |
Implementierung in verschiedene Kontexte |
Die Aktivitäten können in Seminaren mit dem Thema Kommunikation, in Fremdsprachenseminare und in gesundheitsbildende Seminare eingesetzt werden.
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Kontext
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Systemisch-konstruktivistische Pädagogik
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Methode 11 |
Systemische Aufstellungsformate - das Resourcendreieck
(nach Insa Sparrer und Matthias Varga von Kibéd). Das Ressourcen-/Wertedreieck – systemische Strukturaufstellung mit diesem Format Vorgestellt von Jürgen Will
Dieses Aufstellungsformat geht zurück auf den Religionsphilosophen Frithjof Schuon, der sich mit der Yoga-Philosophie beschäftigte, deren Schulungswege sich auf die Grundformen Bhakti-, Jnana – und Karma-Yoga zurückführen lassen. Insa Sparrer und Matthias Varga von Kibéd entwickelten dann das Glaubenspolaritätenformat. Grundsätzlich haben die drei Pole Bahkti für Liebe, Mitgefühl, Vertrauen, Jnana für Erkenntnis, Wissen, Einsicht und Karma für Ordnung, Struktur, Handlung die gleiche Wertigkeit, die in einer dynamischen Interdependenz zueinander stehen. Diese Pole symbolisieren für einen Menschen, für eine Gruppe oder für ein Unternehmen Kraftquellen, die in verschiedenen Lebenszyklen, Lebensphasen wichtig sein können. Somit ist dieses Aufstellungsformat ein Basisformat.
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Aktivitäten |
Soziogramm Die Teilnehmenden der Gruppe positionieren sich nach bestimmten Kriterien und innerhalb eines bestimmten Kontexts im Raum (z.B. in den Ecken eines Rechtecks oder der Raum halbiert, gedrittelt, geviertelt). Dadurch bilden sich Unterschiede und neue Fragen heraus. Rhythmisierung des Namens mit einer Gestik. Die anderen Teilnehmenden imitieren das Vorbild.
Es wird deutlich, dass die individuellen Wahrnehmungen unterschiedlich sind und damit konstruierte Wirklichkeiten unterschiedlich sind. Es gibt nicht die eine Wirklichkeit.
Partnerweise: Auf der Suche nach meiner Stellung/Position. Die Teilnehmenden bilden zwei Linien mit 5 m Abstand. Sie laufen partnerweise aufeinander zu und bleiben stehen, wenn sie glauben, dass der Abstand passend ist, dass sie die richtige Position gefunden haben. Den Augenkontakt suchen und die Augen sprechen lassen. Ein TN nimmt folgende Positionen ein: Links, rechts neben dem Partner, davor und dahinter und einmal mit Berührung an der Schulter. Welche Unterschiede nimmt die Partnerin wahr?
Wahrnehmung partnerweise Der eine sagt dem anderen, was er an ihm sieht (abwechselnd). Eine Ebene tiefer: Was er glaubt/vermutet. Ziel: Ausloten von Nähe und Distanz, Vertrauen schaffen. Danach geben sich die beiden ein Feedback. Ich-Botschaften anstelle von Du-Botschaften senden. Unterschiede zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung stellen sich ein. Die Kunst des Zuhörens wird trainiert.
Das Wertesystem Welcher eigene Wert ist dir für deine Arbeit wichtig? Die Teilnehmenden visualisieren die Werte am Flipchart. Sie nehmen einen Buchstaben aus ihrem Eigenamen und assoziieren dazu einen Wert.
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Methode 12 |
Die Tetralemmaufstellung Das Tetralemma (tetra, gr. = vier; lemma, gr.= Annahme) ist eine Argumentationsform, die aus der indischen Logik stammt. Sie wurde bei Gerichtsprozessen verwendet, um zwischen (1) der Position des Klägers, (2) der Postion des Beklagten, (3) der Position, dass beide Recht haben und (4) der Position, dass keiner von beiden Recht hat, zu unterscheiden. Die Argumentationsstruktur des Tetralemmas wurde von Nagarjuna, dem Begründer des Madhyamaka-Buddhismus, als unvollständig kritisiert. Er fügte eine fünfte Betrachtungsweise hinzu, nämlich die Verneinung der vierten Position und die Verneinung der neuen fünften Position. Dieses Aufstellungsformat ermöglicht es einer einzelnen Person, einer Gruppe, einem Team oder einem Unternehmen, mehrperspektivisch ein Thema, ein Anliegen wahrzunehmen und dann eine oder mehrere Lösungsmöglichkeiten zu finden.
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Methode 13 |
Die Zeitenfelder Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft (basierend auf der von Insa Sparrer und Matthias Varga v. Kibed entwickelten Neun- und Zwölffelder Aufstellung)
Die Zeit und der Raum werden nicht als ein kausal-lineares Phänomen verstanden, sondern als zirkuläre, offene Zeitfelder, die miteinander verflochten sind. Das Format/die Methode kann unter anderem für die Arbeit mit individuellen, Gruppenbiografien oder institutionellen Biografien angewendet werden.
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Aktivitäten |
Spaziergang durch die Zeiten im Rahmen einer interkulturellen Begegnung
Die TN haben die Aufgabe, sich an eine persönliche interkulturelle Begegnung in ihrem Leben/Biografie zu erinnern. Die Seminarleitung (systemisch: Der Gastgeber in anderen Systemen) begleitet die TN mit hypnosystemischer Sprache (im Sinne von Milton Erikson), indem er auf die eigene innere Zeit, auf den eigenen Rhythmus, auf den eigenen Atem der Teilnehmenden fokussiert und alle sensorischen Wahrnehmungskanäle in Form von offenen Fragen motiviert. (Was seht ihr, was hört ihr, was macht ihr, was machen andere, was riecht ihr, was nehmt ihr noch wahr?). Die TN halten an einem Ort der Begegnung, an den sie sich erinnern, inne und nehmen war, was passiert. Zwei-, dreimal wird der Spaziergang wiederholt.
Die TN drehen sich zu einander und begegnen sich mit den Blicken. Der SL fragt dann, was sich verändert, welche Wahrnehmung sie jetzt haben. (Gruppenresonanz und Gruppenkörper)
3. Phase Die TN bilden spontan Kleingruppen oder finden eine Partnerin und teilen ihre Wahrnehmung aus der interkulturellen Begegnung beim Spaziergang durch die Zeiten dem Anderen/der Anderen mit.
4. Phase Reflexion im Plenum.
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Ziele der Methoden |
Ziele der systemischen Strukturaufstellung Situationen in verschiedenen Kontexten werden mit Hilfe personaler und nicht personaler Symbole im Raum abgebildet. Dadurch entstehen Strukturen und Beziehungen zwischen den Elementen eines Systems. Die innere Wirklichkeit einer Person oder einer Gruppe wird nach außen in den Raum gebracht.
Die Veränderungen des äußeren Modells haben selbstbezüglich Auswirkungen auf das innere Modell. Durch die Gruppenresonanz in einer Aufstellung gibt es Hinweise auf die Qualität des abgebildeten Systems. Es handelt sich um eine repräsentierende Wahrnehmung, deren körperliche Unterschiedsbildung Informationen über die Qualität von Beziehungen gibt. Die Strukturaufstellungen sind mehrdeutig und können verschiedene Struktur- und Zeitebenen umfassen.
Die Transverbale Sprache Sie umfasst das gesprochene Wort, die nonverbale Sprache im Sinne von Mimik, Gestik, Stimme und Körperhaltung. Die Sprache des Raums, die Stellung der einzelnen durch Repräsentanten symbolisierter Elemente eines Systems zueinander (Beziehungsgeflecht) hat einen körperlich symbolischen Charakter und dient der Unterschiedsbildung im abgebildeten System.
Weitere Ziele Den Beteiligten die Freiheit geben, sich neu zu orientieren, ihren eigenen Weg zu finden, auf ihre persönliche Weise ihre Ziele zu erreichen. Den Raum der Wahlmöglichkeiten erweitern. Orientierung und Transparenz in folgenden Kontexten: Der innere Kontext (das innere Team), pädagogischer, beruflicher Kontext, spiritueller Kontext. Orientierung in der Gruppe: Wahrnehmung der Gruppenresonanz, der Gruppenprozesse, des Gruppenkörpers. Stärkung der Selbstreflektion. Lehrende und Lernende dazu zu befähigen, einen authentischen, empathischen und demokratischen Dialog zu führen. Den pädagogischen Prozess als einen komplexen, holistischen und phänomenologischen Prozess wahrnehmen. Empathisch, kontextualisiert und zieldienlich kommunizieren.
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Zielgruppe
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Menschen, die in den unterschiedlichsten Kontexten arbeiten und leben.
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Implementierung in verschiedene Kontexte |
Diese Methoden/Formate können in kontextualisierter Form im Coachingkontext, im Fremdsprachenunterricht, im Businesskontext, in der Bildungsberatung, in den unterschiedlichsten Disziplinien im Lehr- und Lernkontext und im therapeutischen Kontext eingesetzt werden.
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Literatur |
Literatur mit den Themen systemische Strukturaufstellungen und Systemik im Allgemeinen Matthias Varga von Kibéd/Insa Sparrer: Ganz im Gegenteil. Carl-Auer Verlag 2005 Steve de Shazer: Wege der erfolgreichen Kurztherapie. Klett-Cotta Verlag 1996 Renate Daimler/ Insa Sparrer/ Matthias Varga von Kibéd: Das unsichtbare Netz. Kösel Verlag 2007
Marshall B. Rosenberg: Nonviolent Communication. Paderborn 2005 J.L. Moreno: Die Grundlagen der Soziometrie. Leske Budrich Obladen 1996 Joachim Bauer: Warum ich fühle, wie du fühlst. Hoffmann und Camperverlag 2005 Wolf-Peter Szepansky: Souverän Seminare leiten. Bertelsmann Verlag 2009 Insa Sparrer/ Matthias Varga von Kibéd: Klare Sicht im Blindflug. Carl-Auer Verlag 2010
Philosophische Primärliteratur zum Thema Aristoteles: Nikomachische Ethik. Stuttgart 1969 Martin Buber: Ich und Du. Stuttgart: Reclam Martin Buber: Das dialogische Prinzip. Gütersloher Verlagshaus 11. Auflage, 2009 Die fabelhaften Heldentaten des weisen Narren Mulla Nasrudin, Herder Spektrum
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Kontext |
Systemische-konstruktivistische Pädagogik
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Methode 14 |
Human Library Vorgestellt von Anna-Lena Then & Luzia Kühnel Die Human Library ist eine Methode, die einen positiven Raum für Gespräche zwischen unterschiedlichen Menschen schafft, mit dem Ziel Stereotype und Vorurteile zu hinterfragen und zu reduzieren. Nicht Bücher, sondern echte Menschen können von den Lesenden (Teilnehmende) für die Dauer von ca. 30 Minuten alleine oder in kleinen Gruppen für ein Gespräch ausgeliehen werden. So entsteht ein privater Rahmen, in dem schwierige Fragen erwartet und wertgeschätzt werden. Die auszuleihenden Bücher erzählen von ihrer Biographie, die tendenziell durch Stigmatisierungs- und/oder Diskriminierungserfahrungen gekennzeichnet ist.
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Ziele der Methoden |
Vielfalt wertschätzend zu begegnen
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Zielgruppe
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Teilnehmende aus unterschiedlichen Kontexten |
Literatur |
https://spark.adobe.com/page/2K20VzwqnasDT/
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Kontext |
Systemisch-konstruktivistische Pädagogik
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Methode 15 |
All what we share Vorgestellt von Prof. Dr. Dirk Oesselmann Die Teilnehmenden stellen sich in ihren realen gesellschaftlichen Gruppen und verteilen sich entsprechende im Raum nach folgenden Kriterien: Reiche und Erfolgreiche, Arme und Hartz4-Empfänger, die mit Migrationshintergrund, die vom Land, die aus der Stadt, die Jungen, die Alten … - diese Einteilungen hängen stark von den jeweils teilnehmenden Gruppen ab. Wichtig ist, dass es ungefähr die sozialen und kulturellen Unterschiede abbildet.
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Aktivitäten |
Einen Rahmen schaffen, in dem sich von dem Alltag distanziert werden kann: Abgeschlossener Raum, eventuell Hintergrundmusik, zeitlicher Übergang zu Momenten der Konzentration.
Als Vorbereitung werden die Teilnehmenden in ihren realen gesellschaftlichen Gruppen zusammengestellt und entsprechend im Raum verteilt: die Reichen und Erfolgreichen, die Armen und Hartz4-Empfänger, die mit Migrationshintergrund, die vom Land, die aus der Stadt, die Jungen, die Alten … - diese Einteilungen hängen stark von den jeweils teilnehmenden Gruppen ab. Wichtig ist, dass es ungefähr die sozialen und kulturellen Unterschiede abbildet.
Einleitende Worte: Dynamik: Wer glaubt an eine übermächtige Macht? Wer zweifelt an sich selbst?“ … Eine Reflektion über folgende Fragen schließt sich an: „Woran macht sich das jeweilige „Wir“ fest? Warum verschließen wir uns in den eigenen sozialen Gruppierungen?“
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Ziele der Methoden
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Miteinander in einen Lernprozess über gemeinsame Grundfragen an das Leben/des Lebens einsteigen. Gemeinsames Menschliches erkennen sowie die Besonderheiten jedes einzelnen.
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Zielgruppe
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Erwachsene, Jugendliche mit unterschiedlicher Herkunft |
Implementierung in verschiedene Kontexte
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Anwendbar in verschiedensten Kontexten, auch oder gerade mit Gruppen, die sich (noch) fremd sind. Deshalb gut geeignet für die Arbeit mit Gruppen von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, Geflüchtete oder nicht.
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Literatur |
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Kontext |
Tanzpädagogik – Bewegungspädagogik
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Methode 16 |
Danza Movimento Terapia Vorgestellt von Fernando Battista
Die Methode basiert auf Ritualen der Urbevölkerung, die eine wichtige Rolle in der Gruppendynamik spielten. Rituale sind Teil der soziokulturellen Gesellschaft und geben den Menschen Lebenssinn und Identität. |
Aktivitäten |
Das Ritual der „Schlange“ als Aufwärmübung, die die Teilnehmenden den Raum erkunden lässt und den Gruppenzusammenhalt fördert.
Begrüßung Diese Übung umfasst verschieden Formen der Begrüßung, indem die Teilnehmenden ihre Stimme, Laute und Gesten verwenden.
Übungen, die die Teilnehmenden motivieren, den Raum, ihren eigenen Rhythmus, ihren Körper alleine, in Partnerarbeit und in der Gruppe neu entdecken.
Techniken, die Empathie, das Selbstbewusstsein, Körperidentität und die Körpersprache trainieren. Beispiele: Isolationsübungen: die Teilnehmenden bewegen die Körperteile. Spiegelübung mit einer Grenze (eine Linie als Bodenmarker markiert die Grenze) Die Teilnehmenden stehen sich vor der Linie partnerweise gegenüber. Mit oder ohne musikalischer Hintergrundmusik bewegen sich die Teilnehmenden den andern im Wechsel spiegelnd . Dabei beziehen sie die Grenze mit ein, experimentieren, wie die Grenze auf sie wirkt und wie sie die Grenze überschreiten können, die Andere/den Anderen treffen und dann vereint gemeinsam tanzen Können.
Andere künstlerische Sprachen sind das Malen und das Schreiben mit Farben Auf diese Weise erproben die Teilnehmenden neue Formen der Kommunikation und geben dann eine Rückmeldung ihrer in dieser Aktivität gemachten Erfahrungen.
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Ziele der Methoden |
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Zielgruppe |
Lehrende und Lernende aus verschiedenen Kontexten
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Literatur |
Bellia Vincenzo: Dove danzano gli sciamani; Milano 2001 Schott-Billmann: Quand la Dance Guerit – La Recherche en Dance Puxeddu Vincenzo: Corpo e Parola; il processo empatico e la regolazione emotiva attraverso la DanzaMovimentoTerapia Integrata® 2010 ( http://www.psychomedia.it/pm-proc/apid-2010/puxeddu.pdf) Battista Fernando: Quando la danza Incontra la vita. Le Nuove Artiterapie Franco Angeli 2013 Hanna Judith Lynne: To dance is Human. The University of Chicago Press 1987
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Kontext |
Tanzpädagogik – Bewegungspädagogik
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Methode 17 |
Danza Movimento Terapia/DMT Vorgestellt von Elena Mignosi
Kontexte schaffen, die Erfahrungslernen und Reflexionslernen (individuell und in der Gruppe) ermögliche. Die Methode unterstütz künstlerische Ausdrucksformen und die Körpersprache, im „analogen und symbolischen Sinn. Die Methode “Danz Movimento Terapia (DMT: Tanz Bewegung Therapie) legt den Fokus auf den Beziehungsaspekt, auf di e Gruppendynamik, die manchmal sehr schnelle und unerwartete Veränderungen hervorruft, die wiederum auf den komplexen Prozesscharakter und auf die in der Gruppe gemeinsam erlebte Emotionalität zurückzuführen ist. Eine wichtige Rolle hat auch die Metaphorik, die die Teilnehmenden in als gefährlich wahrgenommene Situationen bringt, mit denen sich dann auseinandersetzen können und sie zum Positiven verändern können.
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Aktivitäten |
Das Ritual der „Schlange“ als Aufwärmübung, die die Teilnehmenden den Raum erkunden lässt und den Gruppenzusammenhalt fördert.
Begrüßung Diese Übung umfasst verschieden Formen der Begrüßung, indem die Teilnehmenden ihre Stimme, Laute und Gesten verwenden.
Übungen, die die Teilnehmenden motivieren, den Raum, ihren eigenen Rhythmus, ihren Körper alleine, in Partnerarbeit und in der Gruppe neu entdecken.
Techniken, die Empathie, das Selbstbewusstsein, Körperidentität und die Körpersprache trainieren. Beispiele: Isolationsübungen: die Teilnehmenden bewegen die Körperteile. Spiegelübung mit einer Grenze (eine Linie als Bodenmarker markiert die Grenze)Die Teilnehmenden stehen sich vor der Linie partnerweise gegenüber. Mit oder ohne musikalischen Hintergrund bewegen sich die Teilnehmenden den andern im Wechsel spiegelnd . Dabei beziehen sie die Grenze mit ein, teste sich aus, wie sie mit der Grenz umgehen und wie sie die Grenze überschreiten können, die Andere/den Anderen treffen und dann vereint gemeinsam tanzen.
Andere künstlerische Sprachen sind das Malen und das Schreiben mit Farben Auf diese Weise erproben die Teilnehmenden neue Formen der Kommunikation und geben dann eine Rückmeldung ihrer in dieser Aktivität gemachten Erfahrungen.
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Ziele der Methoden |
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Zielgruppe |
TrainerInnen, ErzieherInnen, Lehrende, PsychologInnen, SozialarbeiterInnen, MediatorInnen im interkulturellen Kontext, MigrantInnen
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Implementierung in verschiedene Kontexte
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Folgende Kontexte: pädagogischer, sozialer, politischer, klinischer Kontext. Allgemein sind es Kontexte, in denen Menschen zusammentreffen.
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Literatur |
Neurowissenschaften, Studien über Intersubjektivität, Psychoanalyse, Studien über Tanz, Studien über Kreativität, Sozialanalysen, Forschungen in Gruppendynamik, Studien über die Beziehung zwischen Lehren und Lernen, Studien über Körperarbeit
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Kontext |
Tanzpädagogik-Bewegungspädagogik
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Methode 18 |
Physical Thinking zum Thema HUMAN Vorgestellt von Stefanie Pietsch Die Dokumentation „Human“ des französischen Fotografen und Journalisten Yann Arthus Bertrand wurde als Impuls genutzt, um sich mit der Frage zu beschäftigen, was es für die TeilnehmerInnen bedeutet „menschlich“ zu sein, was Menschen im Leben bewegt, wohin sie sich bewegen, was sie in den eigenen Augen sowie in den Augen anderer menschlich macht. Diesen Fragen wurde sich nicht (nur) rein kognitiv genähert, sondern körperlich, assoziativ und intuitiv. Das Konzept „Physical Thinking“ wurde von Monica Gillette im Projekt „Störung/Hafra'ah“ (Wissenschafts-Tanzprojekt mit TänzerInnen, WissenschaftlerInnen und Menschen mit Parkinson aus Freiburg und Israel, https://hafraah.wordpress.com/) konzipiert und auf den sozialwissenschaftlichen Hochschulkontext übertragen (vgl. Gillette & Pietsch, 2016). Nach wie vor herrscht in (hochschulisch organisierten) Lehrveranstaltungen eine „Tendenz zur Kognitivierung“ vor und wird die Sicherheit des Denkens zugunsten körperorientierter Formate nur ungern verlassen. Die Methode „Physical Thinking“ hat zum Ziel, über einen körperlich-performativen Ansatz sich einem Gegenstand, einer Frage zu nähern. Dies erfolgt vorrangig körperlich und in Bewegung. Durch die performative Annäherung soll experimenteller Raum für das Entwickeln neuer Fragestellungen angeboten werden. Dabei ist es wichtig, dass die nonverbale Erfahrung vor der verbalen Reflexion und der Diskussion in der Gruppe steht.
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Aktivitäten |
Ablauf Die Teilnehmenden lassen während der Reise assoziativ Gedanken kommen und führen die Instruktionen der Dozentin ohne viel nachzudenken aus. Die Reflexionsphase findet im Anschluss an die Aktivität statt. Die Reise zum Thema „Human/Menschlichkeit“ wird ohne Worte durchgeführt.
Ausschnitt aus „Human“ als emotionaler Einstieg Zu Beginn sehen die Teilnehmenden einen Ausschnitt aus der Dokumentation „Human“ (Es kann hier auch ein anderer Impuls zur Einstimmung gewählt werden).
Instruktionen (Benötigte Materialien: Papier und Stift)
LIVE-Einschätzung (Benötigte Materialien: Prozentskala auf dem Boden z.B. mit Kreppband)
In Bewegung (Benötigte Materialien: Musik)
LIVE-Einschätzung (Benötigte Materialien: Prozentskala auf dem Boden, z.B. mit Kreppband)
Abschluss (Benötigte Materialien: Neues Papier und Stift)
Abschluss (Benötigte Materialien: Mikrophon)
Die Teilnehmenden lesen alle nacheinander die Fragen (mit Mikrofon) vor, die Fragen können anschließend an einer Pinnwand befestigt werden. Nun kann zu einer gemeinsamen Diskussion zu dem Thema und den Eindrücken aus den einzelnen Übungen eingeladen werden.
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Ziele der Methoden |
Physische, nonverbale Reise in das Thema Menschlichkeit mit dem Ziel der Selbstreflexion und der körperlichen Wahrnehmung der vielen Aspekte von Menschlichkeit.
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Zielgruppe |
Lehrende und Lernende aus verschiedenen Kontexten (Unterricht, Lehre, Coaching, Kommunikation, Beratung, Bildung für nachhaltige Entwicklung)
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Implementierung in verschiedene Kontexte |
Die Reise/Instruktion kann auch an andere Themen angepasst werden. |
Literatur |
Dokumentation „Human“ des französischen Fotografen und Journalisten Yann Arthus Bertrand auf youtube: ( https://www.youtube.com/user/HUMANthemovie2015) Gillette, M./ Pietsch S., Physical Thinking as Research. In S. Schroedter & S. Quinten (Hrsg.), Tanzpraxis in der Forschung – Tanz als Forschungspraxis. Choreographie, Improvisation, Exploration (pp. 183-196); Bielefeld: Transcript 2016
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Kontext |
Tanzpädagogik-Bewegungspädagogik
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Methode 19 |
Human – einander mit den Augen begegnen Vorgestellt von Prof. Dr. Dirk Oesselman
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Aktivitäten |
Einen Rahmen schaffen, in dem sich vom Alltag distanziert werden kann: Abgeschlossener Raum, eventuell Hintergrundmusik, zeitlicher Übergang zu Momenten der Konzentration. Einleitende Worte, eventuell auch den Vorspann der Dokumentation „Human“ zeigen. Einen zufälligen Partner/ eine zufällige Partnerin wählen und sich gegenseitig annähern (wie viel Zeit und auf welche Weise dies geschieht, kann vielfältig sein…). Dem Partner / der Partnerin in die Augen schauen. Alles andere drum herum ausblenden. Den Blick aushalten für eine längere Zeit (mindestens ein paar Minuten). Nach einer Zeit darüber verständigen, ob daraus ein Bild, ein Foto oder ein Video entsteht – je nach Belieben der einzelnen Teilnehmenden. Es soll der Blick als Mensch eingefangen werden (keine Selbstproduktion), wie in der Dokumentation möglichst auf neutralem Hintergrund. Reflektion darüber, was in dem Anderen/der Anderen erkannt wurde: Was ist das Menschliche im Menschen? Was verbindet „uns“, was verbindet die Menschheit? Was bedeutet dieses Verbindende für „uns“? Warum blicken wir im Alltag zumeist darüber hinweg? – Zunächst in den Paaren, dann im Plenum.
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Ziele der Methoden |
Sich gegenseitig als Menschen wahrnehmen Gemeinsames Menschliches erkennen sowie die Besonderheiten jedes einzelnen
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Zielgruppe
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Erwachsene, Jugendliche mit unterschiedlicher Herkunft |
Implementierung in verschiedene Kontexte
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Anwendbar in verschiedensten Kontexten, auch oder gerade mit Gruppen, die sich (noch) fremd sind. Deshalb gut geeignet für die Arbeit mit Gruppen von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, Geflüchtete oder nicht.
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Literatur |
[1] https://youtu.be/vdb4XGVTHkE [1] https://youtu.be/f7XhrXUoD6U https://www.youtube.com/watch?v=5R8kL3k4fd0&feature=youtu.be [1] https://youtu.be/2GD5PK_Bto
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Kontext |
Traumapädagogik
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Methode 20 |
Trauma: Empowerment through body oriented methods (BMC) Vorgestellt von Prof. Dr. Sabine Allwinn & Dr. Beatrice Schlee
Traumatische Erfahrungen haben soziale, individuelle und körperliche Auswirkungen. Die Methode beschreibt, wie im künstlerischen und pädagogischen Kontext Lehrende Traumata begegnen können. “Body-Mind Centering® ist ein integrativer und körperorientierter Zugang zum Körper, den Körperbewegungen und zum Bewusstsein. Bonnie Bainbridge Cohen hat die Methode entwickelt. Die experimentellen Studien basieren auf der Anwendung anatomischer, physiologischer, psychologischer und entwicklungspsychologischer Kenntnisse. Dabei spielen der Gebrauch der Stimme, der Bewegung, der Berührung und der Sinne eine wichtige Rolle. Die Einzigartigkeit der Methode liegt in der Spezifik, mit der jedes Körpersystem mit körpereigenen Mustern reagiert. Grundlegend ist der Gebrauch einer körperbezogenen Sprache, um die Beziehung zwischen Körpermuster (Körperbewegungen) und den Sinnen zu beschreiben. |
Aktivitäten |
Die Teilnehmenden einer interkulturellen Gruppe experimentieren mi t ihrem eigenen Körper, sie erspüren ihren Körper, sie können sich selbst fühlen, ihren Blutstrom, ihren Atem, ihre Knochen, etc. Die Teilnehmenden berühren ihre Haut, ihre Knochen. Die Kursleitende erklärt anhand eines Anatomiebuches die Knochenstruktur und die Lage der Knochen. Die Übung hilf den Teilnehmenden ein Bewusstsein für ihren Körper zu bekommen, ihn als stabil wahrzunehmen. Dadurch kann ein positives nachhaltiges Körpergefühl geankert werden. |
Ziele der Methoden |
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Zielgruppe |
Lehrende, SchauspielerInnen, SozialarbeiterInnen, Geflüchtete, Arbeitslose, Randgruppen der Gesellschaft
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Implementierung in verschiedene Kontexte |
Theater work, schools The Body-Mind Centering® Methode kann in vielen Kontexten angewandt werden. Sie wird häufig in folgenden Kontexten eingesetzt: Tanz und Bewegung, Yoga, Gestalttherapie, Psychotherapie, Entwicklungspsychologie, Pädagogik, Stimmtraining, Musik, Kunst, Meditation und Sport. Die Methode kann für alle Altersgruppen angewandt werden. |
Literatur |
www.moveus.de
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Kontext |
Globale, transformative Pädagogik
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Methode 21 |
Antidiscrimination, Anti-Racism, Anti-Bias Approach Vorgestellt von Prof. Dr. Gesa Köbberling
Reflexion von Diskriminierung und Handlungsfähigkeit in intersektionalen Machtverhältnissen:
In diesem Ansatz gibt es verschiedene Übungen: a) eigene Positionen und Haltungen reflektieren, b) eigene unbewusste Bilder und Vorurteile sichtbar machen.
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Aktivitäten |
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Ziele der Methoden |
Agency (Handlungsmächtigkeit) verstehen und fördern, Diskriminierung und Privilegien als Grundlage für weitere Interventionen reflektieren.
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Zielgruppe |
Professionelle in verschiedenen Kontexten der Vielfalt, Studenten, andere
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Implementierung in verschiedene Kontexte
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Methoden werden für unterschiedliche Kontexte angepasst, z.B. für Flüchtlingsgruppen |
Kontext |
Globale, transformative Pädagogik
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Methode 22 |
Global learning, ethical aspects, reflection Vorgestellt von Prof. Dr. Dirk Oesselmann Die ausgewählten Methoden versuchen auf dem Verbindend-Verbindlichen aufzubauen, d.h. das, was allem Leben grundlegend und vorausgehend ist. Sie fokussieren sich auf die Wahrnehmung dieses Aspekts in der Begegnung mit Anderen oder auch in der Gestaltung des Alltags. Wichtig ist die darauf aufbauende, gemeinsame Reflektion der Bedeutung dieser grundlegenden Fokussierung der Wahrnehmung für das Verstehen von Leben. Letztlich sind die Methoden Übungen, sich von den formatierten Alltagswahrnehmungen, die alles in Rollen, Erwartungen und Vor-Urteilen einordnen, zu distanzieren.
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Aktivitäten |
Leben aus der Frageperspektive Einen Rahmen schaffen, in dem sich von dem Alltag distanziert werden kann: Abgeschlossener Raum, eventuell Hintergrundmusik, zeitlicher Übergang zu Momenten der Konzentration. Einleitende Worte über die Bedeutung von Lebensfragen. Die Herausforderung der Übung ist, gemeinsame Fragen (und nicht Antworten!) zu finden, die uns bewegen und berühren – die für uns als Menschen grundlegend sind. Es werden sieben Grundkategorien vorgegeben (die können variieren in Anzahl und Inhalt): Mensch-Sein – Grundstimmungen – Selbstbilder – Andere / Vielfalt – Systeme – Welten-Räume – Verbindend-Verbindliches. Die Teilnehmenden können sich diesen Grundkategorien frei zuordnen, je nach eigenem Interesse bzw. eigenen Fragen, die die einzelnen beschäftigen.
Aufgabe ist es, zu gemeinsamen Fragestellungen zu finden und diese aufzuschreiben. Dabei sollte gut auf die Formulierung geachtet werden, damit sich auch alle darin wiederfinden. Wenn eine der Grundkategorien nicht besetzt ist, ist es kein Problem. Nach 15 Minuten werden die Ergebnisse, die auf einem Flip-Chart-Papier notiert worden sind, eingesammelt. Eine zweite Runde wird eingeläutet. Die zweite Gruppe weiß nichts von den Fragen der ersten Runde. Sie dauert wie die erste ebenfalls 15 Minuten. Am Ende wird im Plenum eine Reflektion durchgeführt. Zunächst soll der Prozess der Einigung auf die Fragen beschrieben und ausgewertet werden: „Stimmt es, dass die Menschen gleiche Grundfragen haben, unabhängig von ihrem Lebenskontext? War es einfach, diese herauszufinden? Welche Hürden gab es?“ Dann geht es um die Grundfragen an sich: Was bedeutet es für uns, wenn wir uns bei diesen Fragen treffen können? Woher rühren die unterschiedlichen Antworten? Wie können wir uns bei den unterschiedlichen Versuchen, die Fragen zu beantworten, gegenseitig bereichern? |
Ziele der Methoden |
Miteinander in einen Lernprozess über gemeinsame Grundfragen an das Leben/des Lebens einsteigen. Gemeinsames Menschliches erkennen sowie die Besonderheiten jedes einzelnen.
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Zielgruppe |
Erwachsene, Jugendliche mit unterschiedlicher Herkunft
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Transfer in verschiedene Kontexte
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Anwendbar in verschiedensten Kontexten, auch oder gerade mit Gruppen, die sich (noch) fremd sind. Deshalb gut geeignet für die Arbeit mit Gruppen von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, Geflüchtete oder nicht. |
Literatur |
Die Methode wurde von der Arbeitsgruppe Religionspädagogik und Globales Lernen ausgearbeitet, die sich auf Initiative der Arbeitsgemeinschaft Evangelische Jugend in Deutschland (AEJ) gebildet hat. Es liegt dazu ein noch unveröffentliches Grundlagenpapier vor. Siehe inspirierend dazu Jostein Gaarder: Hallo, ist da jemand? Dtv, S.20-23
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Kontext
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Globale, transformative Pädagogik |
Methode 23 |
Kochen in der Gemeinschaft – ein anderer Begegnungsraum Vorgestellt von Hanna Schiebel Im Sinne von Essen verbindet Menschen treffen sich Menschen aus verschiedenen Nationen und kochen gemeinsam. Die Teilnehmenden besprechen das Rezept und koordinieren gemeinsam das Kocheereignis. Diese Methode erlaubt es, in einer anderen Form mit dem Andersein in Kontakt zu kommen.
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Aktivitäten |
Äußere Rahmen: Eine große Küche und einen oder mehrere (Laien-)Köche Themen
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Ziele der Methoden |
auffüllen
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Zielgruppe |
Geflüchtete und Einheimische
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Literatur
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www.ueberdentellerrand.org, freiburg@ueberdentellerrand.org
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